KREIS SPROTTAU -SAGAN ALT + NEU




HIRSCHFELDAU

 
 12 km nordöstlich von Sagan, an der jetzigen Hauptstrasse 296 , liegt Hirschfeldau.
 
 1845  noch als  getrennte Orte: Nieder , Mittel  u. Ober Hirschfeldau.
 
 
 Das Dorf ist von weitläufigen Wäldern umgeben wobei die Kiefer vorherrschend ist. 
 
 Höchste Erhebung im flachen Land der Schöpsberg mit 167 m ü. NN.
 
 
 Als Waldhufendorf Ende des 12.Jahrhundert von deutschen Siedlern angelegt.
 
 Vornehmlich aus Schwaben, Thüringen und Niedersachsen.
 
 
 Sprach man im Jahr 1299 von "Hersvelde" so  entwickelte sich der 
 
 Dorfname 1459 auf "Hirsfelde".
 
 Die Reste eines Rundweilers deuten darauf hin, dass sich in nächster Nähe 
 
 eine slawische Siedlung befand.
 
 
In der Gründungsphase sollen bereits 50 Bauernwirtschaften tätig gewesen 
 
 sein. Urkundlich wird Hirschfeldau 1299 im Zusammenhang mit den Tod
 
 Johann von Ponickau erwähnt. Die über 
 
 Jahre nachgewiesenen Einfluss der Familie von Knobelsdorff ,wurde bereits 1439 in 
 
 einem Lehnsbrief festgestellt. Von Knobelsdorff-Uradel
 
  aus der Markgrafschaft Meißen-war jahrelang in Hirschfeldau vertreten.
 
 
 1845 war Landschaftsdirektor Ernst Friedrich von Knobelsdorff  Besitzer 
 
 von Nieder und Mittel Hirschfelde.
 
 
 Die Reformation zog in Sagan 1539   ein, wobei Hirschfeldau ein Jahr später 
 
 evangelisch wurde.
 
 Der 30jährige Krieg (1618-1648) forderte auch von Hirschfeldau und anderen Dörfern 
 
 große Opfer.
 
 
 Um über 30 000 Soldaten zu versorgen mussten die Dörfer über 200 Rinder,1500 
 
 Schafe, große Mengen an Heu und Stroh aufbringen.
 
 Jahrelang zogen Soldaten von Wallenstein und der Gegner Schwedische Truppen 
 
 durch das Land und verwüsteten die Stadt Sagan mit den um-
 
 liegenden Dörfern. Durch bäuerliche Verschuldung fiel ein großer Teil des 
 
 Grundbesitzes an die Gutsherrschaft.
 
 
 In der Gegenreformation besetzte man 1668 die Kirche in Hirschfeldau mit einen 
 
 katholischen Geistlichen.
 
 Westlich von Sagan wurde an der Landesgrenze in Jeschkendorf eine evangelische
 
 Grenzkirche errichtet die auch von Protestanten aus Hirschfeldau genutzt wurde.
 
 
 Nachdem die Wunden des 30 jährigen Krieges weit gehent überwunden waren, sorgte 
 
 
 der 7 jährige Krieg zwischen 1740 und 1763 wiederholt für Verwüstungen 
 
 in der Region. Um Schlesien ingesamt zu stärken unterstützte Friedrich II.
 
 unter anderen die Gutsbesitzer finanziell ,wenn sie Bauern und Häuslerstellen
 
 für Neusiedler anlegten. Ober Hirschfeldau profitierte besonders daran.
 
 
 In Zuge der Religionsfreiheit bekannten sich zwei Drittel Hirschfeldau zur 
 
 evangelischen Kirche.
 
 
 Trotzdem blieb die Kirche katholisch ( 1927: 93 Mitglieder).In einer Urkunde von 1376
 
 wird die Nikolai-Kirche erwähnt, vorher gehörte sie zum Magdalenenkloster in Sprottau.
 
 
 Heimat der über 570 evangelischen Mitglieder war jetzt  Hertwigswaldau.
 
 Seit Anfang des 17.Jahrhundert gehörte das Oberdorf einer Familie Wagner.
 
 Nach fast 200 Jahren im Familienbesitz wurde es 1787 an den
 
 General von Frankenberg verkauft .
 
 Ebenso gehörte das Gut Nieder Hirschfeldau dazu.
 
 
 Die in Mittel Hirschfeldau ansässige Familie von Knobelsdorf verkaufte das Gut 1797 
 
 
 an Charlotte von Frankenberg. Die südlich gelegene Neuansiedlung erhielt ihren 
 
 
 Namen:  Charlotttenthal.
 
 
 Der Sohn vom Landrat Francke verkaufte das Gut 1817 an Ernst von Knobelsdorff
 
 der es bis 1853 hielt . Carl August von Sydow besaß die Güter nur bis 1856, als sie 
 
 von Johann Bonte gekauft wurden sind.
 
 
 1861 wurden die Hirschfeldauer Güter unter den Kindern aufgeteilt.1905 besaß Frau
 
 Helene Bonte das Gut Ober Hirschfeldau und Frau Jenny Tomazewski , geb. Bonte , 
 
 das Gut Nieder Hirschfeldau.
 
 
 Durch den Bau der Eisenbahn Sagan - Neusalza erhielt Hirschfeldau 1890 einen  
 
 
 Bahnhof.
 
 Im September 1913 wurden im Ort die ersten Häuser elektrisch angeschlossen.
 
 
 
 In der letzten großen Erfassung 1939 hatte Hirschfeldau unter Bürgermeister Schulz 
 
925 Einwohner  in 231 Häusern
 
 
 
 Am 26.Juni 1945 übergab die Rote Armee die Verwaltung des Kreises an die 
 
 polnische  Administration.

 Bis zum 28.Juni wurde der Großteil der deutschen Bevölkerung in
 
Richtung Westen vertrieben.
 
 
 
 Quellen: Internett, Bücher von 1845/1927/1939-



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