KREIS SPROTTAU -SAGAN ALT + NEU
Es gibt keine geschlossene Übersicht über die
Vertreibung der Deutschen im Kreis Sprottau
BURAU
HEIMAT VERLOREN -
ERST VERSCHLEPPT
und
dann VERTRIEBEN
Augenzeuge- Bericht der Familie Binder
Als im Februar 1945 die ersten Trecks durch Burau zogen , wollte es man nicht wahr
haben - Der Krieg ist verloren - der Feind steht vor der Tür ! Gauleiter von Schlesien
Hanke spricht immer noch vom Endsieg.
Getreu der Staatslinie blieb man im Dorf.Nur wenige schlossen sich den Trecks an
die am 12.Februar von HALBAU durch BURAU , zogen. Mit über 85 Halbauer Gespanne ging es
nach FREIWALDAU -HORKA in Richtung Westen.
Am 12. Februar 1945 kämpfte die Rote Armee um Sagan
Die Stadt wurde stark zerstört , wertvolle Kunstdenkmale für immer verloren.
Am 17. Februar ist der Feind im Nachbarsort Halbau ein Sprung nur bis nach BURAU.
Anfang März erhalten alle noch verbliebenen Einwohner von BURAU den Marschbefehl
zum verlassen des Dorfes. Bereitgestellte Lkw der Roten Armee warteten bereits.
Endstation:
PANTKEN an der Oder (Kr.Wohlau) , man mußte bis Anfang Juni bleiben .
Endlich - der Weg in die Heimat wurde frei gegeben.
In 5 Tagen Fußmarsch erreichte man BURAU.
Nur kurz war die Freude in der Heimat ! Nach eintreffen der polnischen Armee
mussten alle Dorfbewohner in schnellster Zeit die Heimat verlassen.
Über LODENAU (Heute keine Brücke mehr ) gelangte man nach Sachsen.
Behörden "verteilten " die Vertriebenen auf die Gegend bzw. Dörfern.
Fam. Binder blieb in Ober-Prauske , ehem. schlesischer Kreis Rothenburg , mit
der Hoffnung "...es kann ja nicht lange dauern, da geht es nach Hause "
JULIUS BINDER starb 1960 und wurde auf den Sonderfriedhof Weigersdorf
beigesetzt.
Es war seine Heimat .
Weigersdorf /Ober Prauske gehörte zum schlesischen Kreis Rothenburg.
Unvollständige Übersicht von Zeitzeugen der Vertreibung im Kreis |
Nieder Hartmannsdorf | Feb. 1945 | Rückkehr und endgültige Verteibung Juli 1946 |
Sagan | Juni 1946 u. 21.11.46 | |
Tschiebsdorf | 17.6.1945 | |
Hirschfeldau | 28.6.1945 | |
Kortnitz | 10.2.1945 | |
Liebichau | 12.2.1945 | |
Burau | Juni 1945 | |
Nach weiteren Angaben wird gesucht |
Bild: Die geteilte Heimat-Aktion Gemeinsinn e.V.Bonn
In Deutschland wurden die Vertriebenen "aufgeteilt ":
Unter den 2 669 400 Flüchtlinge die die DDR zwischen 1940 - 1961 verlassen
haben , waren 838 000 Vertriebene.
Weitere Übersichten
http://www.christoph-www.de/vertreibung%201.html
http://doku.zentrum-gegen-vertreibung.de/archiv/oderneisse1/kapitel-4-1-4-2-4.htm
8.Mai 1945 Ende des 2.Weltkrieges
-Millionen von Menschen verlieren Ihre Heimat im Ergebnis des Potsdamer
Abkommen
-Teile von Niederschlesien werden zum Land Sachsen , später Bezirk Dresden ,
Görlitz , Bad Muskau u.a. als geteilte Stadt
und Land Brandenburg, später Bezirk Cottbus , zugeordnet.
- alle Städte und Dörfer im Kreis Sprottau werden unter polnischer Verwaltung
gestellt , das waren
3 Städte /Primkenau, Sagan, Sprottau
102 Gemeinden
4 Gutsbezirke
- bis 1970 ist ein Grenzverkehr , DDR-Polen , nahezu nicht möglich
- ab 1970 mit erhöhten Aufwand /Zusatzdokumente
- ab 2008 ist die Heimat frei zugänglich:
Ohne Grenzkontrollen
Neubeginn
Als die Front im Januar 1945 Schlesien erreichte, begann eine ungeordnete Flucht. Viele Trecks wurden von den schnell vorrückenden sowjetischen Verbänden überrollt. Zehntausende kamen ums Leben.
Die Rote Armee unterstellte die von ihr eroberten Gebiete östlich von Oder und Neiße der polnischen Verwaltung; die Westalliierten stimmten dem nachträglich zu. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Eine Jahrhunderte lange historische Entwicklung erfuhr einen gewaltsamen Abbruch.
Im Laufe der Jahrzehnte entstand ein neues, polnisches Schlesien, mit einer Bevölkerung, die zu einem Teil selbst vertrieben worden war. Das zugewiesene Land blieb ihr lange fremd. Zwischen den früheren und jetzigen Bewohnern Schlesiens gab es kaum Kontakte. Erst das Ende des Kalten Krieges machte es ihnen möglich, zusammen zu kommen und sich über das kulturelle Erbe ihres Landes zu verständigen.
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