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Heinrich Laehr
 
Der große Mediziner in der Nervenheilanstalt Schweizerhof Berlin-Zehlendorf
 
war ein  Schlesier aus Sagan. Als Bernhard Heinrich in einer Handwerkerfamilie
 
am 10.März 1820  geboren ,verlebte er die Kinder und Jugendjahre in Sagan.
 
Studium folgte in Berlin und Halle a.d. Saale. În den Franckeschen Stiftungen
 
in Halle arbeitete er als Arzt.
 
Nach Promovierung erhielt Laehr eine Ausbildung zum Psychater an der
 
Irrenanstalt Halle-Nietleben. Von 1848 bis1852 waren seine Lehrjahre bei den 
 
Nervenarzt Dr. Damerow in der Provinzial-Irrenanstalt in Halle. Um auch 
 
landwirtschaftliche Kentnisse zu erlangen ,absolvierte er ein Volontariat bei 
 
einem Landwirt.Über viele Stationen kam er 1852 nach Zehlendorf.
 
Seine grundlegende Änderung und Reform gegenüber der veralteten
 
Psychatrie-welche im Wegsperren der Kranken in Arbeitshäusern bestand
 
-setzte Laehr auf freie Bewegung an der frischen Luft mit sinnvoller
 
Beschäftigung in der Natur.
 
Er kaufte auf den Schönower Gebiet Ländereien wo er eine private Klinik für
 
psychische Kranke errichtete. Ursprünglich für alle Patienten offen , wurde sie ab
 
1856 nur noch für weibliche Kranke genutzt.
 
Seine Anstalt wurde unter Zuhilfenahme seiner Patienten in freiwilliger 
 
Form parkähnlich gestaltet.Es wurden mehrere Gebäude errichtet.
 
Jedes Einzelhaus stand eine Oberin vor, die als Betreuerin und 
 
Gesellschafterin diente.Die bekannteste Oberin war Elisabeth von Ardenne, die
 
Großmutter des Physikers Manfred von Ardenne, welche von 1889 bis1890 
 
tätig war. Theodor Fontane setzte ihr ein literarisches Denkmal als Effie Briest.
 
1857 holte  Laehr einen eigenen Anstaltspfarrer nach Schönow. Pfarrer
 
Stammer aus Ermsleben (bei Halberstadt) hielt im Gemeindesaal des 
 
"Schweizerhof" regelmäßig Gottesdienste ab.Somit war ab 1860 in Zehlendorf
 
eine eigene Kirchgemeinde entstanden.Als Mitglied des Zehlendorfer 
 
Gemeindekirchenrates unterstützte  Laehr maßgeblich finanziell die Pfarrstelle.
 
Durch seine Arbeit wurde er international bekannt  und war Ehrenmitglied in zahl-
 
reichen wissenschaftlichen Gesellschaften.1857 übernahm er die Hauptredaktion 
 
der Allgemeinen Zeitschrift für Psychatrie.
 
Nach 36 Jahren Tätigkeit übergab Heinrich Laehr die Führung der Anstalt an
 
seinen Sohn  Dr.Hans Laehr .
 
Noch im April 1905 zum Ehrenmitglied des "Deutschen Verein für Psychatrie "
 
gewählt, verstarb  Sanitätsrat Prof. Dr. Heinrich Laehr am 15.August 1905
 
im Alter von 85 Jahren .Er wurde im Familiengrab ,was heute noch
 
erhalten ist, neben seiner Frau beigesetzt.
 
Berlin-Zehlendorf ehrte Laehr mit Strassennamen und den Heinrich-Laehr-Park.
 
Dieser liegt im Süden von Zehlendorf. Mit einer Größe von 200 Meter Breite und
 
800 Meter Länge ist es einer der größten Parks in Zehlendorf. Umgeben wird der
 
Park Villen im Landhausstil der Jahrhundertwende.
 
Zu seinen Ehren wurde ein Denkmal im Park errichtet
 
 
 
Quelle: Wikipedia, Walter Heidbrink "Asyl Schweizerhof"
 



 

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