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            Geschichte BURAU und der Einfluss von Graf Zinsendorf


BURAU und seine Geschichte:

Wer von Sagan aus nach Südwesten fährt kommt durch die Stadt

Halbau und weiter über Rädel nach Burau.

Dieses Dorf grenzt mit seiner Flur im Westen an die Priebuser Heide

deren Burau benachtbare kleine Siedlung Wärstdubesser(seit 1781)

und Mordkretscham(seit 1547) beide in Wiesau eingemeindet und 

errinnert an das Mittelalter.

Auch die Flur von Burau haben die ersten slawischen Siedler und ab 1250

deutsche Bauern den Wald abgerungen.

Das besagt auch der Ortsname "Burau" das 1473 unter den

Namen "Bore" in den Urkunden erscheint( geht auf das

slawische "Bor" Nadelwald zurück ).

 

Das Dorf Burau gehörte ab 1413 zum Priebuser Kreis des Fürstentums

Sagan und hat auch immer dessen Schicksal geteilt.

Bis 1413 gehörte das Priebuser Gebiet den Herrn von Hakenborn

und zur Lausitz.Erst Johann I. eignete sich 1413 gewalttätig

an und bildete das Fürstentum Sagan.Herzog Hans ist durch

seine Gewalttätigkeiten bekannt.

 

Erst 1472 verkauft Herzog Johann das Fürstentum Sagan an

die Wettiner nach Sachsen.

Im Jahre 1549 verkauft Herzog Moritz von Sachsen das

Fürstentum Sagan an die Habsburger.

Um das Kaufgeld zusammen zu bekommen verpfändeten die

Habsburger das Fürstentum.

 

Der bisherige Saganer Pfandesherr Heinrich A. Freiherr von Promnitz auf

Sorau-Triebel kaufte die Stadt Priebus mit Freiwaldau und Burau.

Promnitz verkauft 1606 die Dörfer Burau,Klix und die Stadt Freiwaldau

an einen Herrn von Berge auf Herrndorf.

 

Diese Güter gingen 1627 an einen Herrn Lehmann aus Schaumburg über,

der sie 1631 an den Freiherren von Rechenberg auf Klitschdorf

und Primkenau weiter verkaufte.

 

Der Übergang von der herzoglichen Kammer an private Großgrundbesitzer

war für Burau entscheident.4 Lehngüter wurden eingezogen und in

eigne Bewirtschaftung genommen.1618 gab es in Burau 3 Vorwerke,18

Bauernhäuser ,3 Gärtner und 25 Häuslerstellen.

290 Einwohner lebten im Dorf.

Große Auswirkungen hatte der 30jährige Krieg (1618-1648).

1742 wurden wieder über 300 Einwohner gezählt.

 

Im Jahre 1681 kauft der Reichsgraf Balthasar Erdmann

von Prommnitz auf Sorau-Triebel die Herrschaft Halbau mit den

Dörfern Burau,Klix,

Rädel und Zeisau.

 

200 Jahre bleibt Burau im Grundbesitz der Halbauer,

bis 1759 die Grafen von Promnitz und ab 1759 bis 1883 die Grafen von 

Kospoth die neuen Herren waren.



 


  Schloss Gnadeck (Burau)


Graf von Zinsendorf und Schloss Gnadek in Burau b. Halbau

 

 

Reichsgraf Nikolaus Ludwig von Zinsendorf wurde am 26.Mai 1700 in 

 

Dresden geboren. Er stammte aus einer Familie die wegen ihren 

 

evangelischen Glauben  Österreich verlassen mussten.
 
 
Als Schüler begegnete er in Halle Missionaren aus Indien , was in ihn den
 
Wunsch weckte, selbst diese Arbeit als Missionar zu werden.
 
Nach dem Besuch der Schule im August Francke Pädagogikum in Halle, 
 
hätte er  gern Theologie studiert, was aber in Kreisen von Militärs und
 
Regierungsbeamten kaum denkbar war.
 
 
So begann er 1716 in Wittenberg mit den Studium der Rechtswissenschaft
 
und wurde 1721 am sächsischen Hof Justizrat.
 
 
Als Zinsendorf 1722 heiratete gab es einen großen Lebenswechsel. Mit Kauf
 
des Gutes Berthelsdorf bot er Religionsflüchtingen aus  der Böhmischen
 
Brüderkirche ein Zuhause und nannte den Siedlungsort Herrenshut 
 
(Heute im  ehem. Kreis Görlitz: Herrnhut).
 
 
 
Weitere Flüchlinge aus Mähren und sächsische Lutheraner kamen 
 
hinzu.1727 befanden sich über 300 Menschen in der Kolonie. Es war 
 
notwendig gewisse  Ordnung und Tagesabläufe zu regeln.
 
 
Jeder Tag begann mit einer Morgenandacht, Sonntag
 
Gemeindegottesdienst.1728 entstanden die Herrnhuter Losungen.
 
 
Mit einer Vielzahl von Laienämtern wurde das Priestertum gestaltet, aber
 
denoch in die lutherische Landeskirche integriert.
 
 
Zur Krönung des König 1731 in Kopenhagen lernte er einen Kammerdiener
 
kennen, der von der Karibikinsel St. Thomas war. Der Bericht über die
 
Sklaverei veranlasste Zinsendorf den Kammerdiener nach Herrnhut 
 
einzuladen  um weitere Einzelheiten zu erfahren. 1732 wurden die ersten 
 
Missionare nach  St.Thomas entsendet wo die Station Neu Herrnhut 
 
entstand.
 
 
1732 wurde Zinsendorf aus Sachsen ausgewiesen weil er den Kaiser in 
 
Wien  Untertanen entfremde und ihnen zur Flucht verhalf.
 
Heimatlos besuchte Zinsendorf 1733 Württenberg auf der Suche nach einer
 
neuen Heimat. Er traf sich mit Friedrich Christoph Oetinger (Theologe1702-
 
1782) und Johann Albrecht Bengel (luth. Theologe 1687-1752).
 
 
Die zweite Ausweisung aus Sachsen traff Zinsendorf 1736,Er verlegte die
 
Gemeindearbeit nach der Ronneburg in der Wetterau, nach Schloss 
 
Marienborn und Herrnhaag.
 
 
Im August 1737 reiste der Graf nach Schlesien und hielt sich einige Monate 
 
im Schloss Burau auf wo seine Brüder aus Herrnhut oft Gast 
 
waren. Ab Burau besuchte er weitere Brüdergemeinden in Schlesien in 

Peile und Großkrausche.


 
Es folgten weitere Reisen ins Baltikum, Westindien und Nordamerika.
 
 
Mit den Regierungsantritt Friedrich II. in Preußen 1740 wurde spürbar eine
 
tolerante Religionspolitik sichtbar.
 
So konnte für Schlesien, dank der Vermittlung von Reichsgraf Friedrich B. 
 
von Promnitz am 25.12.1742 eine Generalkonzession  zur Niederlassung 
 
und  öffentlichen Ausübung des Gottesdienstes erlangt werden.
 
 
Die Spezialkonzessionen des Jahres 1743 regelten die Einzelheiten:
 
-Gnadenberg auf Gut Groß Krausche
 
-Schloss Gnadek in Burau vom Grafen Erdmann II. von Promnitz
 
-Gnadenfrei in Ober Peilau
 
Die Verbannung wurde 1747 aufgehoben somit konnte der Graf nach 
 
Herrnhut zurück kehren.
 
 
Ruhelos besuchte er Brüdergemeinden in England wo er erst 1755 nach
 
Herrnhut zurück fand.
 
 
Als Zinsendorf am 9.Mai 1760 in Herrnhut starb waren Mitglieder der
 
Brüdergemeinde an 28 Orten weltweit missionarisch tätig.
 
 
 
Weiterer Gast im Jahr 1790:  August Gottlieb Spangenberg (1704-1792)
 
Bischoff der evangelischen Brüdergemeinde.
 
 
 
Heute:
 
Herrnhut seit 1929 Stadt mit 6220 Einwohnern.
 
Sitz der Herrnhuter  Brüdergemeinde
 
 
Burau in Niederschlesien ca. 450 Einwohner.
 
Schloss Gnadek eine Ruine.




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